Namibische Myrrhe
Ein bevorzugtes Parfum, das von den auffallend schönen Himba-Frauen seit Urzeiten verwendet wird. Namibische Myrrhe hat einen verlockenden Duft, frisch und lebendig, der in seiner intensiven ursprünglichen Würzigkeit an die Namib Wüste erinnert. Das aus dem goldenen Harz destillierte Duftöl strömt ein erfrischendes Zitronenaroma aus, mit einem erdigen Hauch von erfrischender Sinnlichkeit.
Namibische Myrrhe ist seit jeher das bevorzugte Parfüm der halbnomadischen, in der Wüste lebenden Himba-Frauen.
Zeitlose Traditionen
Die Himba - eines der letzten halbnomadischen Wüstenvölker Afrikas - leben in den entlegenen Gebieten des nordwestlichen Namibias. Die Frauen sind bekannt für ihr auffallendes Aussehen und ihre natürliche Schönheit. Sie verbringen Stunden mit ihrer Kleidung, Körperbemalungen und Schönheitsritualen.
Diese sind vielfältig. Sie tragen Röcke aus Tierhäuten. Ihr Halsschmuck mit ihren grossen kegelförmigen Muscheln werden über Generationen als Familienerbstücke gehütet. Um Ihre Kluft zu reinigen, verwenden sie den süss-duftenden Rauch von verschiedenen ausgewählten Kräutern.
Sie verwenden eine Mischung aus rotem Ocker und Butterfett an, angereichert und parfümiert mit ihren pflanzlichen Lieblingsdüften. In diesen trockenen Gebieten schützt diese Kombination nicht nur die Haut, sondern hält sie auch frisch, elastisch und duftend.
Eine Lieblingsduftpflanze
Das Harz des Commiphora-Baums ist einer der wichtigsten Inhaltsstoffe für ihre Parfums.
Der kleine korkige Baum produziert ein Harz, das dem Weihrauch und der Myrrhe ähnelt, die auf der arabischen Halbinsel und in Ostafrika seit Jahrtausenden verwendet werden. Im Gegensatz zu gewissen Myrrhen, die in anderen Gebieten verwendet werden, wird das Harz aus dem namibischen Commiphora Wildii-Baum - oder "Omburi", wie er in dieser Region genannt wird – geerntet.
Die Bäume sondern das aromatische Harz auf natürliche Weise ab, das in der Folge zu Boden fällt.
Das Ernten des Harzes geschieht nachhaltig, und die Bäume werden in keiner Weise beschädigt.
Nach alter Tradition legen die Himba-Frauen ein Stück des goldenen Namib-Myrrhe-Harzes auf den Boden ihrer aus Rinderhorn gefertigten "Parfümtöpfe" aus und fügen Butterfett und Ocker hinzu. Ein kleines Stück glühender Kohle wird manchmal auf dem Harz platziert, um den Duft freizusetzen und die Schönheitsmischung vor der Verwendung zu parfümieren.
Das Gold der Erde: eine Handvoll namibisches Myrrheharz.
Die Hüter des alten Wissens
Im Jahre 2007 wurde von der Rural Development and Nature Conservation (IRDNC) in den nordwestlichen Naturschutzgebieten ein Commiphora-Projekt lanciert.
Eine Gruppe von Himba-Frauen aus verschiedenen Naturschutzgebieten in der Kunene-Region wurde in Ernteteams eingeteilt. In den trockenen Monaten des Jahres sammeln sie Myrrheharztröpfchen vom Boden auf und bringen diese zu einer Verkaufs-Sammelstelle, wo diese gewogen und aufgelistet werden, bevor sie zur Verarbeitungsanlage in Opuwo transportiert werden. Hier wird das aromatische ätherische Öl durch Wasser-dampf-Destillation gewonnen.
Das Öl wurde in den letzten Jahren für seinen aussergewöhnlichen Duft anerkannt. Es wird heute in lokalen Kosmetikprodukten und europäischen Parfüms verwendet. (Die Verarbeitungsanlage und das Besucher-zentrum befinden sich im Besitz der fünf Naturschutzgebiete, Inhaber des geistigen Eigentums. Sie werden von einem Rat verwaltet mit je einem Vertreter aus jedem Gebiet.)
In einem Gebiet, in dem es kaum oder gar keine Beschäftigungsmöglichkeiten gibt, bietet die Arbeit den Frauen ein dringend benötigtes Einkommen, das ihnen medizinische Versorgung ermöglicht und ihnen hilft, Schulgebühren zu bezahlen. Es erlaubt ihnen auch, Lebensmittel zu kaufen, wenn Dürre herrscht und die Rinder ausgemergelt sind. Die Frauen sind so in der Lage, das Harz zu ernten, und trotzdem ihren traditionellen Lebensstil aufrechtzuerhalten und ihren Verpflichtungen mit Haushalt und Kindern nachzukommen, was sehr wichtig ist für sie.